Totenleuchten - Klara Nordin

    Diese Seite verwendet Cookies. Durch die Nutzung unserer Seite erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Cookies setzen. Weitere Informationen

      Totenleuchten - Klara Nordin

      Ein beschaulich kalter Mord

      Kaum ein Autor hat es bisher geschafft, die nordschwedische
      Winterk?lte in Worte verpackt so sp?rbar werden zu lassen wie Klara Nordin in
      ihrem Erstlingswerk ?Totenleuchten?. Vielleicht liegt es daran, dass sie selber
      in Jokkmokk eingewandert ist, dem Ort in Lappland am Polarkreis in dem sie auch
      ihre Krimihandlung spielen l?sst, aber die Besonderheiten von Landschaft,
      Wetter und Menschen beschreibt sie auf so einf?hlsame und atmosph?risch
      greifbare Weise, dass man zum einen mitten im Sommer in Deutschland pl?tzlich
      das Bed?rfnis versp?rt die Heizung aufzudrehen, sich zum anderen aber auch besonders
      intensiv in ihr Buch eingebunden f?hlt.

      Klara Nordin stellt ihren Lesern zum einen Linda Lundin vor,
      die gerade ihren Posten als Hauptkommissarin in der Region Jokkmokk antreten
      soll, als der neunzehnj?hrige Lucas ermordet in einem abgelegenen, aufgegebenen
      Caf? gefunden wird. Zur Polizeitruppe des kleinen Ortes z?hlen weiterhin Margareta
      und Bengt als Polizeiinspektoren, die einem im Verlauf der Geschichte richtiggehend
      ans Herz wachsen. Auch Julla, eine junge Journalistin die f?r eine Artikelserie
      ?ber die Medizin der samischen Ureinwohner nach Jokkmokk gereist ist wo sie bei
      ihrer Freundin Satu, einer typischen alten Samin wohnt, ist dem Leser sofort
      sympathisch - umso erschreckender, dass sie schlie?lich selbst im Visier des
      M?rders landet. ?ber ihre Figur lernt der Leser den Ort und seine Einwohner
      kennen; immer wieder flie?en interessante Informationen ?ber das fr?here und
      heutige Leben der Samen und ihre Kultur in den Text ein - ohne die Erz?hlung zu
      unterbrechen. ?hnlich verfolgt Klara Nordin auch den roten Faden der
      Ermittlungen: Sie springt in der Erz?hlperspektive zwischen verschiedenen
      Personen hin und her und vermittelt so das aktuelle Bild der Ermittlungen. Auch
      dies gelingt ihr ohne den Leser zu verwirren ? ganz im Gegenteil f?hlt man sich
      den jeweils handelnden Personen dadurch besonders nah.

      Klara Nordin schafft auf beeindruckende Weise und mit einem
      wunderbar fl?ssigen Sprachstil eine Atmosph?re, die ihre Leser in die
      Krimihandlung komplett einbindet sowie Ihre Hauptpersonen realistisch darstellt.
      Ihr Plot ist gut durchdacht und versteckt den wahren M?rder bis fast zum
      Schluss in einer Hand voll erschreckend realistischer, menschlicher Abgr?nde
      der Dorfgemeinschaft. Ich w?rde mich sehr dar?ber freuen, Linda, Margareta und Bengt
      in einer Fortsetzung zu diesem Krimi ?wiederzulesen? und zu erfahren, wie es
      pers?nlich mit Ihnen weitergegangen ist. Zu diesem Buch auf jeden Fall meine
      w?rmste Leseempfehlung, nicht nur an Fans der nordischen Krimiliteratur.
      [amazon]3462046934[/amazon]

      * * * * *

      Hier meine Rezi

      Die Polizisten Margareta und Bengt sind irritiert, einen Mord hat es im beschaulichen Jokkmokk noch nie gegeben. Genau passend dazu beginnt die neue Kommissarin Linda Ludin ihren Dienst. Erstmal durch einen Autounfall l?diert, findet sie sich in einer Kleinstadt wieder, wo die Uhren langsamer ticken, die Sonne den ganzen Tag nicht zum Horizont schafft und die Leute wegen der eisigen K?lte von bis zu 30 Grad minus nicht vor die T?r gehen.

      Der j?hrliche Wintermarkt in Jokkmokk lockt jung und alt und vor allem viele Touristen an. Der 19j?hrige Lucas wird tot aufgefunden, erstochen. Kurz vorher ist sein Freund Emil durch einen Unfall mit dem Motorschlitten ums Leben gekommen. Nun ist von den drei Freunden nur noch Per-Ante ?brig. Margareta, Bengt und Julia befragen alle Verwandten, Freunde, Nachbarn und dabei tauchen immer mehr Verd?chtige auf. Der Fall wird immer verwirrender.

      Das Buch hat mir sehr viel Spa? gemacht. Die Autorin entf?hrt in eine Welt der Stille, der K?lte und zu Menschen, die nicht viele Worte machen. Ich war von der ersten Seite an verzaubert und habe mich mitten in Jokkmokk unter den mal mehr mal weniger sympathischen Menschen befunden und mich sehr wohl gef?hlt. Ich habe gefroren und gelitten, habe Huskys und Rentiere vor mir gesehen und nat?rlich dem Ende entgegengefiebert, Die Aufl?sung war f?r mich eine ?berraschung und ich w?rde gern mehr von dem tollen Ermittlertrio lesen.


      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von „Miss Marple“ ()